franzfreunde feiern 20 Jahre Beschäftigungshilfe

19.10.2018 | Presse


Die Beschäftigungshilfe der franzfreunde feierte gestern mit vielen Gästen, Freunden und Kunden ihr 20-jähriges Bestehen. Im Oktober 1998 wurde mit der Beschäftigungshilfe ein Angebot entwickelt, das als Integrationsangebot speziell auf vom normalen Arbeitsmarkt ausgegrenzte und entfernte, ehemals wohnungslose Menschen zugeschnitten ist.

Projektleiterin Andrea Dappen erklärt: „Die Lebenssituation dieser Menschen ist oftmals geprägt von gesellschaftlicher Ausgrenzung, sozialer Vereinsamung, Langzeitarbeitslosigkeit und finanzieller Verarmung sowie durch Suchterkrankungen oder andere physische und psychische Beeinträchtigungen. Häufig waren bei diesen Menschen vorangegangene Hilfemaßnahmen zur Integration in den Arbeitsprozess erfolglos.“

Im Arbeitsprojekt der franzfreunde wird die vergangene Arbeitsgeschichte des Einzelnen nicht betrachtet. Jeder hat die Möglichkeit, in dem Bereich zu arbeiten und sich zu erproben, der ihn interessiert. Bei allen Maßnahmen wird eng mit dem Jobcenter Düsseldorf und dem Landschaftsverband Rheinland zusammengearbeitet. Die Beschäftigungshilfe bietet zurzeit mehr als 50 Plätze im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten sowie sozialversicherungspflichtigen Maßnahmen. 15 festangestellte Mitarbeiter der Beschäftigungshilfe bilden ein multiprofessionelles Team, das in seiner Zusammensetzung ganz auf die Bedürfnisse des Angebots zugeschnitten ist und eng verzahnt miteinander arbeitet. Gärtner, Schreiner, Maler, Einzelhandelskaufleute, Bürofachangestellte, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen kümmern sich um die Betreuung und Anleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und um die betrieblichen Aufgaben und Arbeiten.

Im Sozialkaufhaus in der Römerstraße 9 beraten die Teilnehmer Kunden und verkaufen gut erhaltene, gebrauchte Möbel und Elektrogeräte, Haushaltsutensilien sowie Dekoartikel zu einem günstigen Preis.
Bei MöbelUp arbeiten die Projektteilnehmer alte Möbelstücke und Möbelaccessoires zu trendigen Vintage-Unikaten um und stellen somit absolute Einzelstücke her.
Bei Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen sortieren und transportieren die Projektteilnehmer Möbel und Haushaltsgegenstände aus Wohnungen und Kellern und sorgen dafür, dass gut erhaltene Gebrauchtmöbel usw. im Sozialkaufhaus neue Besitzer finden können.
Bei Interesse an gärtnerischen Tätigkeiten können sich die Teilnehmer auf einem Trainingsgelände mit allen üblichen Arbeiten der Garten- und Grünflächenpflege vertraut machen.
Ebenso können berufspraktisches Wissen und Fertigkeiten rund um das Maler- und Lackiererhandwerk erlernt werden.

Andrea Dappen erläutert: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten gezielt und individuell angepasst Hilfen und Förderung zur Praxis- und Sozialkompetenz. Der Erwerb berufspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten wird durch qualifizierte Mitarbeiter mit Ausbildungs- oder Anleiterbefugnis und innerhalb professioneller Werkstattstrukturen gewährleistet. Parallel zur beruflichen Integration erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom sozialpädagogischen Fachpersonal begleitende und stabilisierende Betreuung und Beratung bei der Be- und Aufarbeitung vorhandener Problemlagen.“ So lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch einen geregelten Arbeitstag, ihren Tag wieder sinnvoll zu strukturieren. Im Miteinander mit Kolleginnen und Kollegen werden soziale Fähigkeiten gefördert und drohenden Rückfällen in Suchtproblematik und Vereinsamung erfolgreich entgegengewirkt.

Geschäftsführer Peter Hinz hält fest: „In den zurückliegenden 20 Jahren wurden viele hundert Menschen arbeitsmarktfähig aktiviert, in Arbeit vermittelt und gesellschaftlich integriert und einige wenige sogar beruflich ausgebildet. Das ist bezogen auf die besondere Zielgruppe ein riesiger Erfolg. Die Beschäftigungshilfe ist mittlerweile ein unverzichtbarer Baustein im Düsseldorfer Hilfesystem für wohnungslose Menschen.“

Um die Zukunft allerdings machen sich Andrea Dappen und Peter Hinz erhebliche Sorgen. Peter Hinz: „Seit 2005 wird die öffentliche Förderung unseres Projektes durch stetige Veränderung der Gesetzeslage fortlaufend reduziert, sodass die Beschäftigungshilfe immer mehr in erheblichem Maße auf das eigene finanzielle Engagement des Sozialwerks als Träger und auf Spenden angewiesen ist, um das Angebot aufrecht erhalten zu können. Dies ist auf Dauer nicht zu stemmen, ohne dass Maßnahme– und auch reguläre Arbeitsplätze in Gefahr geraten.“

 

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